In der Werbung lassen sich alle erdenklichen Fiktionen vermarkten – Fitness in Form von Joghurtkulturen, Ideen von Männlichkeit als Axe-Effect, Verwegenheit über Automarken, Rebellion gepresst in Zigarettenpackungen und Haargeltuben. Marken werden zu Gefühlen, werden zu Einstellungen, zu Erwartungen, zu Glücksversprechen und konsumierbaren Vorstellungen von Authentizität und Realness. Jede Konsumentscheidung ist gleichzeitig eine Entscheidung über Lifestyle, Gewissensfragen, Nachhaltigkeit, Produktionsbedingungen, Verwertungslogiken etc. Während Widerständigkeit und Rebellion längst von der Werbeindustrie inhaliert worden und demnach nicht mehr allein Spezialeffekte des Kunstbetriebs sind, machen Künstler*innen Konsum, Marketing und medienwirksame Inszenierung ihrer Arbeiten und ihrer selbst zum Material und Ort ihrer Auseinandersetzung.
Zwischen Werbung, Konsum und Kunst lassen sich enge Verflechtungen beobachten, die im Seminar zum Hauptgegenstand werden. Wie kann in diesem Feld und mit diesem Bewusstsein kunstpädagogisches Handeln aussehen? Wie gehen Künstler*innen mit dem Verhältnis von Konsum und Kunst um und wie lässt sich dieses kunstpädagogisch bearbeiten? Und: Was kann beim Shoppen eigentlich über aktuelle künstlerische Strategien gelernt werden? (vgl. Billmayer 2012: zkmb.de/437)
Im Seminar erfolgt durch Texte, Videos und kleinere Übungen ein Einstieg ins Thema. Ziel für die Teilnehmenden ist es, selbst kunstdidaktische Übungen zu konzipieren, im Seminar durchzuführen und gemeinsam zu reflektieren.